Technologie ist eine wunderbare Sache, wenn man sie nur denken muß. In letzter Zeit befasse ich mich nun zunehmend (und im Auftrag) mit „Telco land“. Mal geht es um die Frage, wie sich Web 2.0 und User Generated Content auswirken wird, ob da sozusagen illegale Immigranten die Arbeitsplätze klauen werden. Oder – eine weitere Frage, die mir zur Beantwortung gegeben wurde – wie sich die TV-Welt mit der mobilen verbinden lässt. Interessante Stilblüten sind zumindest in jedem Briefing zu finden. „But if in the era of telecom deregulation the most common industry buzzword was competition, it is now innovation.“ Und meint doch das Gleiche.In der BusinessWeek fasst das ein nettes Essay zusammen:
Der größte Experte auf diesem Gebiet bin ich ja nun nicht (noch nicht), aber dieser ständige Wechsel zwischen Innovationsfreude und Geschäftsmodellangst irritiert mich. Auf der einen Seite wird viel Geld in Entwicklungen gesteckt (UMTS, DVB-H, etc.) um sich hinterher nicht zu trauen, auch eine echte Innovation drumherum zu bauen. Wenn man dann regelmäßiger Leser von Seiten wie MobileCrunch ist, fragt man sich echt, woher diese Ignoranz kommen mag. Mein Diplom hat mich ja bereits in die Untiefen der Nutzerwelt geführt (Erwartungen, gelerntes Verhalten usw.). Mit Überraschung stelle ich fest, dass die andere Seite nicht anders tickt. Erstaunlich, dass da tatsächlich Innovation stattfindet.
Aber vielleicht lerne ich da ja noch dazu – denn bisher habe ich den Luxus, Ideen auszuspucken, die andere Leute dann in verdauungsgerechte Häppchen verpacken müssen. Wie gut, dass ich kein BWLer bin … sondern bloß Designer.