BASG ist dagegen

Auszug aus dem BASG-ProgrammB-ASG (neues Logo)Mit Belustigung habe ich gelesen, dass sich ein paar unverbesserliche Alternative (diesmal: die für soziale Gerechtigkeit) zu einer noch kleineren Splittergruppe zusammengetan haben.

Weiterhin belustigt habe ich dann gelesen, wie stark die Jungs und Mädel Dagegen sind: Allein in den 14 „U.a. treten wir für folgende Forderungen ein“-Forderungen sind 13 ablehnende Phrasen (siehe Grafik oder selbst zählen)

18 thoughts on “BASG ist dagegen

  1. Man mag zur W/B/ASG nach Belieben stehen, wie zu Politik an sich. Nur: wenn Du Dich positionierst, ist eine inhaltliche Auseinandersetzung hilfreich. Nur ein Beispiel: Die BASG wirft der (Berliner) Linkspartei vor, unsoziale (also keine linke) Politik zu betreiben. Wenn die Linkspartei nun einerseits Mindestlöhne propagiert, in der Berliner Regierung aber etwa die PIN AG als Dienstleister für amtliche Briefsendungen engagiert, bleibt festzuhalten, daß die PIN AG Löhne unter den Mindestlohnforderungen zahlt. Noch ein Beispiel: Die Glaubwürdigkeit der Linkspartei hätte eher zugenommen, wenn sie, wie im Berliner Koalitionsvertrag festgehalten, kein Geld für den Bau des Stadtschlosses bewilligt hätte – auf die Gefahr eines Koalitionsbruches hin. Das Argument der Linkspartei, in der Regierung mehr ausrichten zu können (Machterhalt), als in der Opposition, wird dann hinfällig, wenn die Linkspartei in der Regierung eben jene Politik betreibt, die sie in der Opposition kritisieren würde. Die Machtperspektive ist nur dann sinnvoll, wenn eine Annäherung an die SPD (mit Blick auf die BT-Wahlen 2009) bewirkt werden soll. Hier fängt das Argument der BASG, die Linke müsse linke Politik machen – und nicht Auffanglager für Sozialdemokraten sein. Hier hilft ein Blick in die Entwicklung der Linken gerade während der Weimarer Zeit.

  2. Zugegeben, zunächst ist mir Dein Kommentar entgangen … shame on me.
    Aber nun will ich gerne antworten.
    Ich positioniere mich, ja, und gerne und gegen eine destruktive Wünschdirwas-Politik, die erstmal alles anders und damit natürlich besser machen will.
    Die inhaltliche Diskussion, die Du anstoßen möchtest hatte ich gar nicht im Sinn, ich will weder die Glaubwürdigkeit der Linkspartei in Frage stellen (schon, aber nicht hier) noch eine Mindestlohndebatte im Kontext der Splitter-„Partei“ BASG führen.

    Wenn man was will, soll man das Maul aufmachen. Wenn man was beitragen möchte, soll man sich engagieren.
    ABER ein plumpes DAGEGEN ist keine Politik sondern irgendwas, was ich besser am Boxi-Kiosk bei einer Flasche Sternburger lassen sollte als zum Aufhänger meiner Neugründung machen will – es sei denn, ich will „Opfer“ rekrutieren, also Leute, die Schuld bei anderen suchen, gerade wenn die Sonne mal nicht auf sie scheint …

    Ich wüsste von Dir gerne, was für Gründe Du in der Politik der mitregierenden Linkspartei siehst … und ob – rein hypothetisch natürlich ;-) – es nicht eine Realität gibt, die sich manchmal nicht so biegen lässt, wie man es gerne hätte.

    Opposition ist ein Luxus, den man bewusst immer wieder anstreben kann. Aber der anstrengendere Weg ist doch der, nicht bockig SCHON WIEDER ein neues Sammelbecken für frustrierte Linke zu schaffen sondern sich mal mit der Wirklichkeit und KONSTRUKTIV auseinanderzusetzen. Einfach mal versuchen, ist anstrengend, aber jeder kleine Sieg auf diesem Weg ist weitaus mehr als eine ständige Niederlage, aus Mißachtung, Realitätsferne oder einfach, weil DAGEGEN keine Perspektive nach vorne bietetet.

  3. Ich wüsste von Dir gerne, was für Gründe Du in der Politik der mitregierenden Linkspartei siehst … und ob – rein hypothetisch natürlich ;-) – es nicht eine Realität gibt, die sich manchmal nicht so biegen lässt, wie man es gerne hätte.

    Die rhetorische Spielerei mit der Realität können wir getrost zurück in die Mottenkiste der Symbolpolitik packen, denn: ja, es gibt eine Realität. Deren Darstellung nebst Offenbarung vermeintlicher Lösungen gehört zum täglichen Geschäft der politischen Meinungsbildung.

    Die von mir gesehenen Gründe für die Politik der Linkspartei habe ich oben bereits angeführt. Was Du mit Verbiegen der Realität beschreibst, meint doch eher die allgegenwärtige Machtperspektive. Eine Aussicht, für die man heutzutage nicht mal mehr die Grünen belächelt ;-)

  4. Grüße aus der Mottenkiste … schön, wie Du mein Bild zu zersägen versuchst.

    Ich finde die Machtperspektive ein gutes Stück Realität, wenn nicht gar Realismus … es nutzt (und bewegt) wenig, sich an jeder klein(st)en Kleinigkeit die man gerne hätte festzuklammern. Mindestlöhne zahlen ist die eine Sache, den Haushalt sanieren eine andere. Und hier würde ich doch zuvorderst eine flächendeckende Lösung anstreben, und wenn das temporär zurückstecken bedeutet … dann ist es eben so. Was das Stadtschloss anbetrifft – verflixte Detaildiskussionen – gehe ich mal stark von einer erwartet guten Refinanzierung aus!

    So oder so, ein schlichtes DAGEGEN ist einfach mal gar keine Politik, weder Macht- noch Oppositionspolitik. Das ist eher: Trotz.
    Ãœber den Rest kann man streiten, aber mein Aufhänger hier ist einfach die destruktive Haltung einer Möchtegern-„Partei“, die statt konstruktive Kritik und auch mal zurückstecken beleidigt ein Schippchen ziehen (und zieh mal die Unterlippe leicht raus und sag WASG … bei mir klingt das verdammt nach einem B am Anfang).

    Du hast noch gar nichts zum Claim „Solidariät und Gegenwehr“ gesagt …

  5. Ich finde die Machtperspektive ein gutes Stück Realität, wenn nicht gar Realismus … es nutzt (und bewegt) wenig, sich an jeder klein(st)en Kleinigkeit die man gerne hätte festzuklammern.

    Es ist das ureigene Problem aller politischen Kräfte, die eine grundlegende gesellschaftliche Veränderung für notwendig halten, sich in der Regierungsrealität mit den Folgen des kritisierten Systems auseinandersetzen zu müssen. Die Grünen haben das mit ihrer Entwicklung „sehr schön“ vorgemacht: die basisdemokratischen Grundprinzipien sind ebenso abgeschliffen, wie viele der einstigen Ideale. Ein weiteres Problem dürfte der Mangel an charismatischen Führungsfiguren sein. Wie mein Namensvetter schon bemerkte: Lucy Redler sieht gut aus. Das freut die Medien. Und sie ist radikal. Auch das freut die Medien.

    Mein Eindruck ist: jede Splitterpartei fängt beim kleinsten gemeinsamen Nenner an. Denn „die Leute“ wissen selten, was sie wollen. Aber sie wissen, was sie nicht gut finden. Hier könnte die Taktik sein, zunächst Mitstreiter zu sammeln, um dann eine Programmdebatte zu führen, wofür man eintritt. An dieser Stelle könnte auf die Geschichte der USPD verwiesen werden. Diese hat sich gegründet, weil sie gegen die Zustimmung der SPD zu den Kriegsanleihen des Ersten Weltkrieges votierte.

    Davon abgesehen ist Totalopposition durchaus eine Spielart der parlamentarischen und ausserparlamentarischen Demokratie. Man mag das nicht mögen. Aber es zu verdammen ist wenig demokratisch.

  6. Du hast noch gar nichts zum Claim “Solidariät und Gegenwehr” gesagt …

    Solidarität löst bei mir konkrete Assoziationen aus. Etwa, dass von Che Guevara das Bonmot stammt: Solidarität ist die Zärtlichkeit der Völker. Zu Gegenwehr fällt mir kaum passendes ein. Es klingt, als hätte man ein Wort gesucht, welches mit G beginnt (wie bei WASG), aber doch etwas radikaler daherkommt.

    Whatever … es ist nicht meine Partei.

  7. Whatever … es ist nicht meine Partei.

    Das liegt nun witzigerweise gar nicht in Deiner Hand … zunächst bist Du vor den Ausreißern davongekommen. Aber warts mal ab – bald wird da dann auchdoch fusioniert, zeitnah zur nächsten Wahl … oder das Personal macht den Schily-Verheugen-Lafo-Move … und dann sitzen sie alle mit auf „Deiner“ Wahlparty …

  8. Lucy Redler sieht gut aus.

    Yep. Mich wundert gerade, dass ich in meiner Wahlplakategalerie kein Bild von ihr habe.
    Ich glaube auch, dass Lucy nun die EINZIGE Person der W/BASG ist die man kennt … zumindest in Berlin.

  9. Mitstreiter zu sammeln … dann … wofür

    Das klingt so nach Drückerkolonne … erst das Abo, dann sage ich Dir auch welches.
    Aber danke, dass Du mir Recht gibst.

  10. Davon abgesehen ist Totalopposition durchaus eine Spielart der parlamentarischen und ausserparlamentarischen Demokratie.

    Das mag eine Spielart sein, aber wenn die Spieler dieser Spielart polemisch und populistisch gegen alles und jeden Kleinscheiß (und zuerst gegen ihre vermeintlich nächsten Freunde in der Politik) wettern, dann darf man auch schreien „Der König ist nackt!“.
    Nein, verdammen tue ich das nicht – momentan beobachte ich das belustigt … vor allem verbessert die BASG gerade sehr mein Bild der WASG …

  11. Danke, aber: DAS –^ Bild ist nun echt nicht gut. Also, es ist ok, aber nicht so gut wie das Wahlplakat.

    (das mit den Tags macht mich gerade auch wahnsinning …)

  12. Ich mache WAS mit Deinen Kommentaren?

    Danke für den Link, wow, das ist ja ein Hammer-Tool, kannte ich noch gar nicht.

    Aber für Dein Zensur-Schrei wie für Lucy & Co vielleicht dieses Video, abzulegen unter dem Stichwort „Selbstvermarktung“.

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