Rauchwolken über der Online-Politik

Dem ist nichts mehr hinzuzufügen:

e-Partizipation und e-Democracy sind eingeschlafen in Deutschlands politischer Online-Kommunikation. Einst führende Portale wie politikerscreen.de oder politik-digital.de haben sich aufgelöst oder den Sprung ins politische Web 2.0 verpasst. Die renomierte Fachzeitschrift politik&kommunikation hat ihren Online-Betrieb eingestellt und Versuche zum Aufbau einer politischen Community wie Treffpunkt-D sind kläglich gescheitert. Während die politischen Blogs bis auf wenige Ausnahmen schon nach der letzten Bundestagswahl 2005 wieder von der Bildfläche verschwanden, dümpeln altmodische Chats und Foren weiterhin vor sich hin, ohne in der Öffentlichkeit ernsthaft wahrgenommen zu werden. Wikis kamen experimentell zum Einsatz, konnten sich aber bis heute nicht etablieren. Die Zeit scheint still zu stehen im politischen Internet, die Politikverdrossenheit dagegen schreitet unaufhaltsam voran.

Das als einleitender Text des aktuellen iDemokratie-Newsletters. Ob die nachfolgenden Worte zur neuen Leader-Rolle von politik.de sich auch realisieren lässt bleibt abzuwarten. Sowas wie Second Life-Diskussionen sind ja mehr Hype als hilfreich … aber das ist trotzdem weiter vorne als die altbackenen Chats von PolDi, die ja mehr PolDi-Praktikanten als interessiertes Publikum anziehen.

Runde 2 ist eröffnet – wer weiß, vielleicht schafft ja PolDi nun auch mal seinen Relaunch (nein, 4 Jahre für eine neue Site ist echt nicht zuviel). Und was politikerscreen nicht geschafft hat kann vielleicht polixea reißen: mehr sein als Dossiermaschine für ein Nischenpublikum. Und anstehende Personalwechsel in der SPD-Online-Ecke lassen auch Raum für Spekulationen …

Sollten es die Plattformen mit „Politik“ im Namen nicht reißen, dann ja vielleicht die „anderen“ Institutionen, die sich in dem Feld tummeln. Welche? Keine Ahnung, aber die zweite Welle kommt auch hier bestimmt mal an.

Also in die Hände gespuckt und losgelegt. Dann kommt da sicher was anderes raus als hier, äh, dort.

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